Kategorie: Tina Oelker

„Markisenkopf“ entstand 2007 ursprünglich als Werk mit dem Titel „Sand“ in entsprechenden Sandfarben. 2019 überarbeitete Tina Oelker das Gemälde im Rahmen ihres „25 Farben Stockholm“ Programms. Diese Übermalung zeigt Tinas charakteristische Arbeitsweise, bei der sie ältere Werke in laufende künstlerische Prozesse einbezieht. Das Ergebnis ist ein vielschichtiges Bild, das Tina bewusst und unabhängig von linearen Zeitabläufen gestaltet. Die Verwandlung von „Sand“ zu „Markisenkopf“ erzeugt eine besondere Spannung.

„Markisenkopf“ (Awning Head) was originally created in 2007 as a work titled „Sand“ in corresponding sand colors. In 2019, Tina Oelker reworked the painting as part of her „25 Colors Stockholm“ program. This overpainting demonstrates Tina’s characteristic working method, in which she incorporates older works into ongoing artistic processes. The result is a multi-layered image that Tina consciously shapes independently of linear timelines. The transformation from „Sand“ to „Markisenkopf“ (Awning Head) creates a special tension.

„Zu Tisch N° 6“ entstand 2006 als Teil eines Diptychons mit „Zu Tisch N° 7“. 2010 noch als Einheit gedacht, trennte Tina später die Werke. N° 6 wurde in ihr „25 Farben Stockholm“ Programm aufgenommen, während N° 7, ebenfalls übermalt, im Archiv bei den Jagdbildern verblieb. 2020 vollendete Tina das Gemälde und behielt den ursprünglichen Titel bei – eine Referenz an die „Zu Tisch“ Serie und eine Verbindung zwischen verschiedenen Schaffensperioden.

„Zu Tisch N° 6“ was created in 2006 as part of a diptych with „Zu Tisch N° 7“. Initially conceived as a unit in 2010, Tina later separated the works. N° 6 was incorporated into her „25 Colors Stockholm“ program, while N° 7, also overpainted, remained in the archive with the hunting paintings. Tina completed the painting in 2020 and retained the original title – a reference to the „Zu Tisch“ series and a connection between different creative periods.

„Quirl Orange“ verkörpert eine 15-jährige künstlerische Entwicklung, inspiriert von einer Reise nach Katalonien. Das Werk durchlief mehrere Phasen, vom Figurativen zum Abstrakten. Die lebhafte orange Farbpalette evoziert mediterranes Licht und Wärme. Charakteristische Pinselführung und vielschichtige Farbaufträge erzeugen Tiefe, in der ursprüngliche Motive nur noch unterschwellig präsent sind. Bei der Ausstellung im Kunstverein Hamm 2007 betonte die Kulturjournalistin Beate Naß die Dominanz abstrakter Elemente. Die finale Überarbeitung zwischen 2019 und 2021 führte zur vollständigen Abstraktion, ein typischer Prozess für Tinas künstlerische Praxis. Mit seinen beeindruckenden Dimensionen reiht sich „Quirl Orange“ in die Serie großformatiger, robuster Werke ein.

Das Bild begann 2017 als ‚Stadtgespräch‘. Tina ergänzte dann zwei Jahre später die Streifen, womit ihr zusammenführender Zyklus begann, denn in der Zeit entschied sie sich für erneutes Einsetzen dieser Elemente und vertiefte die Thematik bzw. den Titel des Programms ’25 Farben Stockholm‘. Das Werk wurde in ‚Gipsy King‘ umbenannt und 2019 fertiggestellt.

The painting began in 2017 as ‚City Conversation‘. Two years later, Tina added the stripes, marking the start of her unifying cycle. During this time, she decided to reintroduce these elements and deepened the theme and title of the program ’25 Colors Stockholm‘. The work was renamed ‚Gipsy King‘ and completed in 2019.

Die Beschreibung auf der Rückseite des Bildes entspricht den Tatsachen.
Begleitend zu TOPIA, dem fragmentarischen Bildprojekt seit 2025, entstehen beinahe beiläufig Bilder, die eben diese Begleiterscheinung gemeinsam haben.
Das Großprojekt TOPIA ist mit seinem Veracity Report vorherrschend und lässt durch die hohe Konzentration und durch das mitunter langsame Tempo immer wieder freie Bilder entstehen, die 2025 insgesamt als „Begleibilder“ tituliert werden.

The description on the back of the artwork corresponds to the facts.
Accompanying TOPIA, the fragmentary painting project since 2025, almost casually emerging are paintings that share this very quality of accompaniment.
The major project TOPIA, with its Veracity Report, is predominant and, through intense focus and occasionally slow pace, continually allows the creation of free paintings, which in 2025 are collectively referred to as „accompanying works.“

Beschreibung folgt.

„Fluctus Fragore“ entstand 2010 in Verbindung mit „Fluctus Spumas“. „Fluctus Fragore“ misst 120 x 120 cm, während „Fluctus Spumas“ 120 x 100 cm groß ist. Tina Oelker malte die zwei Module abwechselnd. Sie können in der Komposition getauscht werden, wodurch das Werk je nach Hängung in mindestens zwei Varianten erscheinen kann.

„Fluctus Fragore“ was created in 2010 in connection with „Fluctus Spumas“. „Fluctus Fragore“ measures 120 x 120 cm, while „Fluctus Spumas“ is 120 x 100 cm. Tina Oelker painted the two modules alternately. They can be interchanged in the composition, allowing the work to appear in at least two variations depending on the hanging arrangement.

Dieses Gemälde basiert auf einer analogen Fotografie von Tina. Die lange Entstehungsgeschichte reicht von der ersten Skizze bis zur finalen Version 2019. Während ihrer Studienzeit arbeitete Tina in der Gastronomie, unter anderem in der „Amphore“, was ihre künstlerische Perspektive beeinflusste. Das Werk verbindet dokumentarische Elemente mit einer malerischen Interpretation des Raumes, der einst als Seemannslokal diente.

This painting is based on an analog photograph taken by Tina during her time working in gastronomy while studying. The work has a long development history, from initial sketch to its final version in 2019. It combines documentary elements with a painterly interpretation of the space, which once served as a sailor’s pub. This process reflects Tina’s characteristic approach of revisiting and transforming works over extended periods.

Kairos entwickelte sich über die Jahre. 2003 entstand zunächst ein Jagdbild auf Streifen, das später ein Gesicht und einen Hörer erhielt. Mit der Zeit abstrahierte Tina das Motiv zunehmend für ihr Programm. In der griechischen Mythologie verkörpert Kairos den entscheidenden Augenblick – den „richtigen Moment“, der ergriffen werden muss. Im Gegensatz zu Chronos, der für lineare und messbare Zeit steht, bezeichnet Kairos den kritischen Punkt, an dem eine Situation unumkehrbar wird.

Kairos developed over time. In 2003, the work began as a hunting scene on stripes, later gaining a face and a receiver. Gradually, Tina abstracted the motif further within her program. In Greek mythology, Kairos personifies the decisive moment – the “right time” that must be seized. In contrast to Chronos, who stands for linear and measurable time, Kairos signifies the critical point at which a situation becomes irreversible.

Zunächst setzte Tina an, „Prometheus Tochter“ zu schaffen. In einer zweiten Phase erhielt der Hintergrund mehr Tiefe, wodurch sich das Gemälde in seiner Wirkung veränderte und eine zusätzliche Dimension gewann. Es löst sich damit von der ursprünglichen Anlage, bleibt jedoch inhaltlich mit ihr verbunden. Gemeinsam mit Kairos behandelt Chronos das übergeordnete Thema der Zeit.

Chronos was created in two stages.
At first, Tina set out to create Prometheus’ Daughter. In a second phase, the background was given more depth, which altered the overall effect of the painting and added an additional dimension. In doing so, it detached itself from the original composition while remaining connected to it in terms of content. Together with Kairos, Chronos addresses the overarching theme of time.